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[Musik] Der blinde GitarristAutor: JEFFI CHAO HUI WU Zeit: 2025-6-22 Sonntag, 15:28 ········································ [Musik] Der blinde Gitarrist In meiner Schulzeit habe ich kurz an einem Gitarren-Interessekurs teilgenommen, der insgesamt nur acht Stunden umfasste. Ich lernte dabei nur einige der grundlegendsten Akkorde und ein paar einfache Melodien. Damals betrachtete ich die Gitarre nicht als etwas, das es wert wäre, eingehend erforscht zu werden; ich folgte einfach meiner Neugier und spielte ein wenig herum. Nach dem Unterricht gab es kein systematisches Üben, und ich habe nie wirklich ein tieferes Verständnis für Musiktheorie entwickelt, nicht einmal die Notenlinien habe ich ernsthaft betrachtet. Musik war für mich eher eine Art Begleitung als das Streben nach einer Fähigkeit. Danach habe ich dreißig Jahre lang keine Gitarre mehr angefasst, als ob diese Erfahrung mit der Zeit in die Tiefen meines Gedächtnisses gedrängt wurde, still und leise, ohne ein Geräusch. Bis 2019, an einem gewöhnlichen Nachmittag, hatte ich plötzlich einen Anfall von Inspiration, als wäre ich von einer unsichtbaren Kraft sanft geweckt worden. Ich ging zur Ecke des Zimmers und nahm die seit langem schlafende Gitarre in die Hand. Sie lag dort still, die Saiten waren längst mit Staub bedeckt, das Griffbrett wirkte leicht abgenutzt, doch der Holzgeruch hatte immer noch eine warme Note. Ich wischte vorsichtig den Staub von der Gitarre und zupfte vorsichtig an den Saiten. Sofort durchzog eine vertraute Vibration die Luft. Das Gefühl der Fingerspitzen, die die Saiten berührten, gab mir ein unbeschreibliches Gefühl der Vertrautheit, als würde ich einen alten Freund, den ich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte, wieder treffen. In diesem Moment strömten die Melodien und Rhythmen aus meinen Erinnerungen wie eine Flutwelle zurück. Die Klänge des Klaviers drangen heraus, die Dame und die beiden Kinder steckten ihre Köpfe aus dem Zimmer und standen an der Tür zum Wohnzimmer, ihre Blicke waren voller Überraschung. „Kannst du Gitarre spielen?!“ In diesem Moment las ich aus ihren schockierten Gesichtern einen Hauch von Verwirrung und Unglauben. In ihren Augen bin ich Unternehmer, Techniker, Kämpfer, Fotograf, Schriftsteller, aber auf keinen Fall würden sie die Gitarre mit mir in Verbindung bringen. Für sie war die Gitarre nur ein stilles Dekor im Raum, ein altmodisches Objekt ohne Präsenz. Jetzt jedoch gab sie wieder einen Klang von sich und verlieh diesem Zuhause eine fremde, aber vertraute Wärme. Ihre Reaktion ließ mich nicht anders können, als zu lächeln, und ließ mich erkennen, dass mein Lebensweg tatsächlich ein Weg ist, den nur wenige gegangen sind. Ich habe keine formale Musikausbildung erhalten und habe auch nie systematisch Musiktheorie gelernt; streng genommen bin ich sogar ein „Musikblind“. Aber ich hatte immer ein feines Gehör, ein starkes Gedächtnis und eine natürliche Fähigkeit zum strukturierten Verständnis. Diese in meinem Körper verborgenen „Instinkte“ wurden in diesem Moment nach vielen Jahren plötzlich geweckt. Diese Wiederaufnahme ist völlig anders als das oberflächliche Herantasten in meiner Jugend. Ich habe keine Noten, kein Metronom, keinen Lehrer und keinen Rahmen. Ich setze mich einfach still hin, setze die Kopfhörer auf und spiele die Melodien, die ich früher immer wieder gehört habe, immer wieder ab, um mit meinen Ohren jede Note zu „zerlegen“ und mit meinen Fingern jede Melodie zu „rekonstruieren“. Zunächst begann ich mit einigen einfachen Stücken, die Fingertechnik war unbeholfen, und meine Finger hatten durch das Drücken der Saiten dicke Schwielen bekommen, aber der Fortschritt war erstaunlich schnell. Nach kurzer Zeit konnte ich Klassiker wie „Das Schloss im Himmel“ und „Die zehn Gebote“ vollständig spielen, und ich konnte es flüssig als Solo spielen, mit klaren Melodien, Harmonien und Rhythmen. In den folgenden Jahren war ich wie besessen und tauchte vollständig in diese autodidaktische Erkundung ein. Ohne externe Lehre und Anleitung, ohne Abkürzungen, nur mit Ohren, Fingern und Intuition, sammelte ich langsam Erfahrungen und machte allmählich Fortschritte. In diesen Jahren vollendete ich Hunderte von Solo-Stücken, jedes durchlief den Prozess vom Hören über das Zerlegen bis hin zum Üben und schließlich zum flüssigen Spielen. Dies war ein musikalischer Weg, der völlig der „logischen Route“ widersprach, ohne systematische Ausbildung, ohne schriftliche Noten, aber es entstand meine eigene musikalische Sprache. Fingerstyle-Gitarre ist nicht so einfach, wie nur ein paar Akkorde zu spielen. Es erfordert vom Spieler, gleichzeitig Melodie, Begleitung, Basslinie und Rhythmuskontrolle in einer mehrschichtigen Anordnung zu vollziehen. Manchmal ist es sogar notwendig, mit dem Schlagbrett zu klopfen, um den Effekt von Percussion zu imitieren und das gesamte Stück in eine vollständige symphonische Struktur zu verwandeln. Diese komplexe Spielweise erfordert oft jahrelanges Training und eine Menge technischer Übungen, um flüssig und natürlich zu spielen. Ich verlasse mich lediglich auf mein Gehör, um zuzuhören, zerlege die Struktur mit meinem Denkvermögen, probiere ständig mit meinen Fingern aus und passe an, bis Melodie und Rhythmus natürlich verschmelzen. Dieser Prozess umgeht vollständig den traditionellen Bildungsweg, erreicht jedoch dennoch unvoreingenommen das Ziel. Vielleicht ist es gerade mein Mangel an sogenanntem „Fachwissen“, das Fehlen fester Rahmen und Routinen, das mir diesen völlig offenen Wahrnehmungszustand ermöglicht hat. Ich bin nicht an standardisierte Lehrmethoden gebunden, nicht durch feste Musiktheorie-Regeln eingeschränkt, sondern kann Musik mit einer reinen Intuition verstehen und Melodien mit strukturiertem Denken neu gestalten. Wenn ich spiele, denke ich nicht darüber nach, ob ich einer bestimmten Fingersatzregel entspreche, sondern lasse meine Finger frei dem Pfad der Melodie folgen, fühle mit meinem Körper den Rhythmus und bringe mit meinem Herzen die Seele der Melodie zum Ausdruck. Von den äußeren Standards her bin ich immer noch ein „Musikblind“. Ich kann keine Noten lesen, keine Noten schreiben und kann nicht wie professionelle Musiker Intervalle, Harmonien und Tonarten analysieren. Aber all das ist kein Hindernis für mich geworden, sondern hat sich vielmehr zu meiner natürlichsten Verbindung zur Musik entwickelt. Ich habe nicht gelernt, komplexe Techniken zu verfolgen, sondern lasse jedes Stück unter meinen Fingern einfach und rein werden, während es dennoch voller Kraft und Emotion bleibt. In den letzten Jahren habe ich die Gitarre als ein Werkzeug für den Dialog betrachtet. In der tiefen Nacht spiele ich allein und die Melodien fließen wie Wasser durch mein Herz, alle Emotionen werden langsam im Klang aufgelöst. Am frühen Morgen strömt das Sonnenlicht durch die Vorhänge auf das Griffbrett, jede Note ist wie eine Anmerkung zum Leben. Ich habe nicht absichtlich nach Ergebnissen gestrebt, doch unbewusst habe ich eine tiefe Verschmelzung mit der Musik und mit mir selbst vollzogen. Heute, wenn ich auf diesen Weg zurückblicke, wird mir klar, dass das sogenannte „Musikblindheit“ nur ein Etikett ist. Wirklich wichtig ist nicht, wie viel Musiktheorie man versteht, noch ob man eine professionelle Ausbildung genossen hat, sondern ob man bereit ist, mit dem Herzen zuzuhören, mit den Händen zu spielen und mit dem Leben Musik zu fühlen. Musik benötigt niemals komplexe Hürden, sie braucht nur ein Herz, das bereit ist zuzuhören. 来源:http://www.australianwinner.com/AuWinner/viewtopic.php?t=696466 |
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